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EXPORT exhibition

VALIE EXPORT: "Hyperbulie" (1973) in der Ausstellung. Foto: Andreas Süß

VALIE EXPORT (Österreich *1940)

VALIE EXPORT gehört seit den späten 1960er Jahren zu den herausragenden Künstlerinnen Österreichs, die sich mit radikalen Fragen zur Konditionierung von Wirklichkeit und mit der bildnerischen Darstellung von psychischen Zuständen befassen. Ihr Kontext sind Feminismus, der Wiener Aktionismus und das Expanded Cinema. 2007 nahm sie an der Biennale in Venedig und der documenta 12 teil. Das Centre Georges Pompidou widmet ihr 2008 einen Einzelraum. 2009 war sie Kommissarin (mit Silvia Eiblmayr) des Österreich Pavillons der 53. Biennale von Venedig.

Als eine der wichtigsten Pionierinnen feministischer Kunst der 1960er und 1970er Jahre analysiert VALIE EXPORT in Performances, konzeptuellen Fotografien, Videos und Experimentalfilmen, in welcher Weise Weiblichkeit durch den herrschenden Blick konstituiert ist. Sie entwickelt Strategien der Subversion, der Verweigerung und der Überwindung des Selbstverlustes.

In "Hyperbulie" (1973) zeigt sie, wie weit Körper und Psyche bereits im gesellschaftlichen System normiert und gezähmt sind. Nackt bewegt sie sich durch einen Korridor aus Drähten, durch die Strom fließt. Wiederholt berührt sie die Drähte und bricht unter Schmerzen zusammen. Unter Aufbietung größter Willenskraft erreicht sie auf allen Vieren das befreiende Ende des Korridors.

In "Asemie –die Unfähigkeit, sich durch Mienenspiel ausdrücken zu können" (1973) übergießt VALIE EXPORT einen Vogel sowie ihre Hände und Füße mit heißem Wachs. Mit einem im Mund geführten Messer schneidet sie sich später heraus und verlässt das Podest. Der verstummte Vogel und die Abdrücke von Händen und Füßen bleiben sichtbar. Spuren der Bildwerdung des weiblichen Körpers werden dem Verschwinden entgegengesetzt. Gleichzeitig verweist VALIE EXPORT in dieser Aktion auf die Sprachlosigkeit der Frau und die Kommunikationsunfähigkeit des weiblichen Körpers.

Nüchtern und kurz wird die Lust in "Orgasmus", einem der ersten Filme VALIE EXPORTS, abgehandelt. Offen bleibt, ob Mann und Frau wirklich Geschlechtsverkehr hatten und wer für den Orgasmus der Frau gesorgt hat. (sixpackfilm.com)

Das "TAPP und TASTKINO" dokumentiert ihre berühmte Aktion auf den Straßen Wiens: In das verkleinerte Kino vor VALIE EXPORTs Brust, passen nur zwei Hände, der Voyeur wird exponiert und das Kino als Projektionsraum männlicher Phantasien vorgeführt.

In "...Remote...Remote..." geht es blutig zu: Vor dem Hintergrund eines Polizeifotos von zwei Kindern, die von ihren Eltern missbraucht wurden, schneidet VALIE EXPORT mit einem Messer qualvoll in ihre Fingernagelhaut, bis Blut in eine Schüssel Milch auf ihrem Schoß tropft.

EXPORT exhibition

VALIE EXPORT: "Hyperbulie" (1973). image copyright: VALIE EXPORT, courtesy Charim Galerie, Wien

 

In der Ausstellung

"Asemie - die Unfähigkeit sich durch Mienenspiel ausdrücken zu können", 1973. Aktionsfotos.
"Hyperbulie", 1973/2008. Nachbau 2008.
"Hyperbulie", 1973. Aktionsfotos.


Im Videoarchiv

"Orgasmus", 1966, 1:30min.
"TAPP und TASTKINO", 1968, 2:00min.
"...Remote...Remote...", 1973, 10:00min.
"Hyperbulie", 1973, 6:49min.
""Asemie", 1973, 7:20min.


Links:

VALIE EXPORT Website
Charim Galerie, Wien