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Oreet Ashery: "Portrait Sketch" (2006) in der Ausstellung.
Foto: Andreas Süß

Oreet Ashery (Israel, Großbritannien * 1966)

Die in London lebende Künstlerin setzt sich in ihren spezifisch ortsbezogenen Performances, die das Publikum einbeziehen, mit intimen Erzählungen und geschlechtlichen, religiösen und kulturellen Identitäten sowie deren Verhältnis zur sozialpolitischen Realität auseinander. Ihre Arbeiten agieren inhaltlich an den Schnittstellen von Judentum, Herkunft, Sexualität und der arabisch-muslimischen Welt. Ihr langwährendes Projekt 'Welcome Home' konzentrierte sich 2006 auf das Rückkehrrecht der Palästinenser. Oreet Asherys Arbeiten sind vielfach ausgestellt in Museen, Galerien, Straßen, Kinos, Festivals, im Internet und in orts-spezifischen Installationen.

In "Colored Folks" (2001), einer Gemeinschaftsarbeit von Oreet Ashery und Shaheen Merali, verwandelt sich Ashery in einen schwarzen Mann und Merali in eine weiße Frau. Der ersten Aufführung von "Colored Folks" in der Toynbee Hall, London, gingen mehrere Monate dauernde, regelmäßige Diskussionen über Identitätsbildung voraus. In der Performance werden beide Künstler/innen in einem nicht zugänglichen Raum viele Stunden lang von dem Maskenbildner Brixton Bradley gestylt; das Publikum verfolgt diese Veränderungen live auf einem Monitor. Zwischen die Live-Bilder mixt ein VJ Aufnahmen, die während der Diskussionen im Vorfeld entstanden, wodurch das Zeitgefühl verzerrt wird. Schließlich präsentiert Brixton Bradley die beiden Figuren dem Publikum und demonstriert die Grenzen der Identität und des Make-ups. Dabei geht es „um mehr als den zeitlich begrenzten Austausch der Kategorien Hautfarbe und Geschlecht. Es entsteht vielmehr ein Gefühl dafür, dass […] die kulturell fixierten Grenzen von Subjektivität aufgehoben werden […].“ (Jean Fisher)

Für die Arbeit "Portrait Sketch" (2006), die während eines Aufenthalts als Triangle-Art-Stipendiatin in Khoj, Delhi, entsteht, bittet Oreet Ashery, verkleidet als jüdischer Mann, einen Straßenkünstler in Dili-Haat, sie/ihn zu porträtieren. Später am gleichen Tag wiederholt sie diese Szene, diesmal verkleidet als arabischer Mann. Beide Male zeichnet der Straßenkünstler einfach das, was er sieht. Die Intervention setzt sich mit dem komplexen Diskurs der Identitätskonstruktion auseinander, der durch die Einbeziehung des Straßenkünstlers und seiner Arbeit sowie durch das Gegenüberstellen der beiden Künstler/innen und ihrer Praktiken anschaulich gemacht wird.

Der Pseudo-Dokumentarfilm "Marcus Fisher's Wake" inszeniert, basierend auf Interventionen, Performances und Heimvideos, das Leben des jüdischen Mannes Marcus Fisher, eines Alter Ego von Oreet Ashery.

ashery marcus fisher

Oreet Ashery: "Marcus Fisher's Wake" (2000). image copyright Oreet Ashery

 

In der Ausstellung:

"Colored Folks", 2001.
"Portrait Sketch", 2006.


Im Videoarchiv:

"Marcus Fisher's Wake", 2000, 16:00min.


Links:

Orret Ashery Website
Live Art Development Agency
Unbound