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Nicola L: "The Black Coat" (1969-1997). image copyright Nicola L

Nicola L (Frankreich)

Nicola L. wendet sich noch während ihres Kunststudiums Mitte der 1960er Jahre in Paris durch einen radikalen Akt der Zerstörung aller ihrer Werke von der Malerei ab, um Aktionen, Performances, Environments und körperbasierte Objekte zu schaffen. Obwohl sie seitdem in so unterschiedlichen Bereichen wie Theater, Film, Design und Performance agiert, verbindet doch ein erweitertes, kollektives Körperverständnis ihre Arbeiten. Die Entgrenzung des Ich, die Verbindung des Körpers mit naturnahen, der Haut nachempfundenen Materialien und die kollektive Aktion stehen dabei im Vordergrund.

"The Red Coat / Same Skin for Everybody" (1969–1997) wurde ursprünglich für das im Sommer 1969 auf der Isle of Wight stattfindende Festival kreiert, wo Musiker wie Gilberto Gil, Jimmy Hendrix und Joan Baez auftraten. Zunächst als gemeinschaftliches Objekt für eine Gruppe von Musikerinnen gedacht, wird "The Red Coat" in den folgenden Jahren immer wieder in öffentlichen Performances eingesetzt. Im Zentrum von Barcelona lädt Nicola L. Passantinnen ein, in den Mantel zu steigen. Die Performance wird durch die Polizei Francos beendet, die unter dem roten Mantel eine verbotene Versammlung wittert. Weitere Aktionen, die als Versuchsanordnungen einer kollektiven und egalitären Existenz verstanden werden können, fanden regelmäßig in Brüssel, Amsterdam, Paris und New York statt. Auch in den 1990er Jahren kommt "The Red Coat" sowie Varianten in anderen Farben und für kleinere Gruppen erneut zum Einsatz. 1995 entwirft Nicola L. "The Red Coat", den sie neun "Femmes Fatales" unterschiedlicher Epochen widmet, darunter Madame Bovary, Frida Kahlo, Jeanne d’Arc und Ulrike Meinhof. Als symbolischer Schutzschild erscheint seit 2001 das "Blue Cape", mit dem Nicola L. weltweit Performances inszeniert, so in Havanna, Venedig, Genf und an der Chinesischen Mauer.

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Nicola L: "The Red Coat" in der Ausstellung. Foto: Andreas Süß

 

In der Ausstellung:

"The Red Coat / Same Skin for Everybody", 1969–1997.
Barcelona, Rembla (1969)
Salinas, Ibiza (1970)
Amsterdam, Niederlande (1970)
Musee d’Ixelles, Brussels (1975), im Rahmen der Ausstellung "Je/Nous", organisiert mit Harald Szeemann, Charlotte Moorman, 12th Annual Avant-Garde Festival, New York (1975)
Performance mit Fernando Arrabal für den Film "Adieu, Babylone", New York (1992).


Links:

Nicola L Website